Beat Generation

Die Vorreiter der intellektuellen Hippies - Die Beat-Generation

Der „Beat“ entstand zunächst als amerikanische Literaturrichtung nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Nur wenige andere literarische Bewegungen hatten so viel nachhaltige Wirkung in die Postmoderne. Autoren wie Jack Keruac, Allen Ginsberg und William S. Burroughs prägten diese Zeit. Wir stellen diese spannende Dekade, die Wegbereiter für die Hippies der 60er Jahre war, vor.

Die einen sagen, Beat stelle eine gebeutelte, müde Generation dar. Jack Kerouac, die schillerndste Persönlichkeit der Beat Generation, gab dem Namen aber eine religiöse Bedeutung: „beatific“ (selig). Letztendlich war die Beat-Generation eine Pop-Rebellion gegen die sittenstrenge bürgerliche Gesellschaft der Nachkriegszeit. Die Beatniks grenzten sich ab. Sie trugen schäbige Kleidung und legten merkwürdige Manieren an den Tag. Ihren eigenen Wortschatz entnahmen sie den hippen Jazzmusikern sowie einige Begriffe von Rauschsüchtigen. All das führte zu einer Auflehnung gegen die von Materialismus geprägte amerikanische Gesellschaft.

Das Hauptwerk der Beat Generation „On the Roads“ wurde von Jack Kerouac geschrieben. Es wird heute noch tausendfach verkauft und erfreut sich großer Beliebtheit. Es schildert das Leben in Armut und per Anhalter unternommenen Reisen durch Amerika. Diese Reisen waren stets eine Sinnsuche und ein Versuch der Selbstfindung. Das Tramper-Dasein als Lebenserfahrung also.

Als erste moderne literarische Subkultur prägte die Beat-Generation die Literatur und die Kultur nachhaltig. Dies führte auch zu musikalischen Improvisationen aus dem Jazz in schnellerem Tempo. Hier war der Puls der Zeit zu spüren. Es wurde auch mehr mit Stilen und Sprachen experimentiert. Allan Ginsberg verfasste das Gedicht „Howl“, welchem Obszönität vorgeworfen wurde. Ebenso kam der Roman „Naked Lunch“ von William S. Burroughs vor Gericht. Die beiden Werke verhalfen letztendlich durch Freisprüche zu freizügigeren Publikationsmöglichkeiten in den prüden USA.

In San Francisco gibt es nach wie vor einen Buchladen, an dem man glaubt noch ein wenig von der unkonventionellen und chaotischen Zeit zu spüren. Der City Lights Bookstore von Lawrence Ferlinghetti war einer von denen, die vor 60 Jahren die provokanten Texte der Beat-Generation veröffentlichte. Ein Besuch in dem nostalgisch anmutenden Buchladen lohnt sich.