Jan Wagner

"Als sähe man die Welt zum ersten Mal" - Georg-Büchner-Preis 2017 für Jan Wagner

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung teilte am Dienstag mit, dass der Lyriker Jan Wagner den Georg-Büchner-Preis verliehen bekommt. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung Deutschlands.

Der Georg-Büchner-Preis wurde zum ersten Mal am 11. August 1923 verliehen. Dichter, Künstler, Schauspieler und Sänger hatten damals die Chance wegen herausragender Leistungen mit dem Preis geehrt zu werden. Seit 1951 verleiht die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Literaturpreis in Darmstadt.

Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der "spielerischen Sprachfreude und meisterhaften Formbeherrschung, musikalischen Sinnlichkeit und intellektuellen Prägnanz". Weiter heißt es in der Begründung: "Aus neugierigen, sensiblen Erkundungen des Kleinen und Einzelnen, mit einem Gespür für untergründige Zusammenhänge und mit einer unerschöpflichen Phantasie lassen sie Augenblicke entstehen, in denen sich die Welt zeigt, als sähe man sie zum ersten Mal."

Jan Wagner wurde 1971 in Hamburg geboren. Nach seinem Studium der Anglistik arbeitete er fortführend an Gedichtbänden, Essays, Kritiken, Anthologien und Übersetzungen der zeitgenössischen, englischsprachigen Lyrik.

Im Jahr 2001 erschien sein lyrisches Erstwerk namens "Probebohrungen im Himmel". Darauf folgten die Gedichtbände "Guerickes Sperling" (2004), "Achtzehn Pasteten" (2007), "Australien" (2010) und "Die Eulenhasser in den Hallenhäusern" (2012). Für die Veröffentlichung von „Regentonnenvariationen“ erhielt er 2014 den Leipziger Buchpreis, sein bislang größter Erfolg. Letztes Jahr erschien dann "Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001-2015".

Nun fügt sich der Lyriker Jan Wagner in die Riege berühmter Schriftsteller ein. Letztes Jahr gewann Marcel Beyer den Büchner-Preis. 2015 wurde die Ehre dem Berliner Schriftsteller Rainald Goetz zuteil. Auch große Namen der deutschen Literatur wägen sich unter den Preisträgern. So beispielsweise Erich Kästner (1957), Heinrich Böll (1967) oder Friedrich Dürrenmatt (1986).