Expressionismus

Eine bemerkenswerte Epoche der Literatur - Der Expressionismus

Expressionismus meint Ausdruckskunst. Dies gilt in der Literatur sowie in der Malerei für diese bemerkenswerte Epoche, welche die Jahre 1905 – 1925 beschreibt. Als Begriff wurde der Expressionismus 1911 von Kurt Hiller geprägt. Jedoch kann man auch noch weitere bedeutende Werke die nach dem zweiten Weltkrieg entstanden sind als expressionistisch bezeichnen.

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Die Epoche des Expressionismus war geprägt von antibürgerlichem und antinationalistischem Denken vieler Intellektueller. Sie wendeten sich subjektiven, existentiellen und gesellschaftsrelevanten Themen zu. Politik und die zu Zeiten der Industrialisierung auftretende Großstadtproblematik sowie gesellschaftliches Patriarchat und sexuelle Besessenheit waren Themen der Autoren.

Stilistisch sind expressionistische Schriften vielfältig, weshalb der Expressionismus als Epochenbegriff umstritten ist. Teilweise werden einige Werke von Heinrich Mann, Franz Kafka oder Arnolt Bronnen dem Expressionismus zugerechnet, obwohl gerade Kafka ein Kritiker der Bewegung war. Es bleibt aber als verbindendes Element ein ausgesprochenes „Wir-Gefühl“ in einem meist sozialkritischen Kontext.

Als erste Vertreter des Frühexpressionismus gelten u. a. die Zeitschriften Der Sturm (1910–1932) von Herwarth Walden, Der Brenner (1910–1954) von Ludwig von Ficker, Die Aktion (1911–1932) von Franz Pfemfert oder Jakob van Hoddis, der im Gedicht Weltende (1911) durch eine Sukzession von Bildern die Dynamik und Zerrissenheit des Großstadtlebens beschreibt.

Durch die gesellschaftliche Negativität, die der Expressionismus in der Literatur zum Thema hatte, zeichnete sich zum Ende der Epoche eine Bewegung ab, die dem revolutionären-marxistischen Aktivismus zuzuordnen ist. Ein Beispiel hierfür sind die „Ziel-Jahrbücher“ von Kurt Hiller. Der Gedanke der Menschheitserneuerung durch das Dichterwort zeigt die Naivität der Expressionisten nach dem Zusammenbruch der Räterepublik. Der aufkommende Nationalsozialismus, indem 1937 expressionistische Literaten verfolgt wurden und die Bücherverbrennung stattfand, leitete das schnelle Ende der doch recht kurzen Epoche der Literatur ein.

 

 

TOP 10 FAQs zu Expressionismus

 

Was bedeutet Expressionismus?

Der Expressionismus ist eine künstlerische Bewegung, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in Deutschland entstand und sich in verschiedenen Kunstformen wie Malerei, Literatur, Architektur, Theater und Film manifestierte. Im Allgemeinen zeichnet sich der Expressionismus durch eine Betonung von Emotionen, subjektiven Erfahrungen und persönlicher Ausdruckskraft aus. Die Künstlerinnen und Künstler des Expressionismus suchten nach einer Möglichkeit, ihre inneren Gefühle und Gedanken auszudrücken, indem sie häufig auf verzerrte Formen, kräftige Farben und expressive Gesten zurückgriffen. Der Expressionismus gilt auch als Reaktion auf die sozialen und politischen Veränderungen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland stattfanden, darunter der Aufstieg des Industriekapitalismus, der Erste Weltkrieg und die Entfremdung des Individuums in der modernen Gesellschaft. Zu den bekanntesten Vertretern des Expressionismus gehören die Malerinnen und Maler Franz Marc, Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner sowie die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Georg Heym, Georg Trakl und Franz Kafka.

 

Von wann bis wann ging der Expressionismus?

Der Expressionismus als künstlerische Bewegung entstand in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts und dauerte etwa bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918. In dieser Zeit entstanden Werke in verschiedenen Kunstformen wie Malerei, Literatur, Architektur, Theater und Film, die sich durch eine starke Betonung von Emotionen, subjektiven Erfahrungen und persönlichem Ausdruck auszeichneten. Obwohl der Expressionismus als Bewegung formal im Jahr 1918 endete, hatte er einen großen Einfluss auf die Kunst in Deutschland und anderen Ländern. In der Malerei beeinflusste der Expressionismus beispielsweise die Entstehung des deutschen "Neuen Realismus" und der amerikanischen "Abstrakten Expressionismus" in den 1940er und 1950er Jahren. In der Literatur blieb der Einfluss des Expressionismus bis in die 1920er Jahre und darüber hinaus spürbar, insbesondere in der Lyrik und im Drama. In der Architektur wurde der Expressionismus in den 1920er Jahren von der modernen Architektur abgelöst.

 

Was sind typische Werke für den Expressionismus?

Der Expressionismus war eine künstlerische Bewegung, die in verschiedenen Kunstformen wie Malerei, Literatur, Architektur, Theater und Film zu finden war. Hier sind einige typische Werke, die den Expressionismus in verschiedenen Kunstformen repräsentieren:
  • Malerei: "Der Schrei" von Edvard Munch, "Die Brücke" von Ernst Ludwig Kirchner, "Der Blaue Reiter" von Wassily Kandinsky und Franz Marc, "Sonnenblumen" von Emil Nolde.
  • Literatur: "Die Verwandlung" von Franz Kafka, "Herbst" von Georg Trakl, "Die Weiße Krankheit" von Georg Heym.
  • Architektur: Die expressionistische Architektur in Deutschland umfasste Gebäude wie das "Einstein Tower" in Potsdam von Erich Mendelsohn und das "Haus des Rundfunks" in Berlin von Hans Poelzig.
  • Theater: "Mörder, Hoffnung der Frauen" von Oskar Kokoschka, "Der kaukasische Kreidekreis" von Bertolt Brecht.
  • Film: "Das Cabinet des Dr. Caligari" von Robert Wiene, "Metropolis" von Fritz Lang.

Diese Werke sind Beispiele für die verschiedenen Stile und Techniken des Expressionismus, die oft durch eine Verzerrung von Formen, kräftige Farben, expressive Gesten und eine Betonung von Emotionen und persönlichem Ausdruck gekennzeichnet waren.

 

Was ist abstrakter Expressionismus?

Der Abstrakte Expressionismus ist eine Kunstbewegung, die in den 1940er und 1950er Jahren in den USA entstand und eine der bedeutendsten künstlerischen Strömungen des 20. Jahrhunderts war. Der Abstrakte Expressionismus wird oft als amerikanische Variante des europäischen Expressionismus betrachtet, aber er unterscheidet sich auch in einigen wichtigen Aspekten. Die Künstlerinnen und Künstler des Abstrakten Expressionismus waren in der Regel weniger auf eine subjektive Darstellung von Emotionen ausgerichtet, sondern konzentrierten sich auf abstrakte Formen und die Interaktion von Farbe und Form. Die Künstlerinnen und Künstler des Abstrakten Expressionismus, darunter Jackson Pollock, Willem de Kooning, Mark Rothko, Barnett Newman und Clyfford Still, wandten sich oft der spontanen und intuitiven Schöpfung zu und nutzten verschiedene Techniken, um ihre Werke zu schaffen. Jackson Pollock beispielsweise arbeitete oft mit der "Drip"-Technik, bei der er Farbe auf die Leinwand tropfte oder warf und damit ein chaotisches, aber dennoch strukturiertes Muster schuf. Der Abstrakte Expressionismus hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhundert und beeinflusste auch andere Bewegungen wie den Pop-Art und den Minimalismus.

 

Was ist der Unterschied zwischen Impressionismus und Expressionismus?

Der Impressionismus und der Expressionismus sind zwei verschiedene Kunstbewegungen, die sich in verschiedenen Aspekten unterscheiden:
  • Zeitraum: Der Impressionismus entstand in Frankreich in den 1870er Jahren und dauerte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Der Expressionismus hingegen entstand in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts und dauerte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs.
  • Stil: Der Impressionismus konzentrierte sich auf die Darstellung von Momentaufnahmen des Lichts und der Atmosphäre. Die Malerinnen und Maler des Impressionismus verwendeten oft helle Farben, um die Stimmung eines Ortes oder Moments einzufangen. Im Gegensatz dazu war der Expressionismus oft von einer intensiven, subjektiven Darstellung von Emotionen und persönlichem Ausdruck geprägt. Die Malerinnen und Maler des Expressionismus nutzten oft kräftige Farben und verzerrte Formen, um die inneren Empfindungen der Künstler auszudrücken.
  • Themen: Der Impressionismus beschäftigte sich oft mit alltäglichen Szenen und Momenten der modernen Gesellschaft wie Landschaften, Straßenszenen, Parks und Cafés. Der Expressionismus hingegen war oft von existentiellen Fragen und den Auswirkungen des modernen Lebens auf das Individuum geprägt.
  • Techniken: Die Malerinnen und Maler des Impressionismus nutzten oft leichte, flüchtige Pinselstriche, um die Bewegung und die Atmosphäre eines Moments einzufangen. Die Malerinnen und Maler des Expressionismus hingegen nutzten oft kräftige, expressive Pinselstriche und verzerrte Formen, um ihre inneren Empfindungen auszudrücken.

Insgesamt sind der Impressionismus und der Expressionismus zwei unterschiedliche Kunstbewegungen, die sich in Stil, Themen und Techniken unterscheiden.

 

Wie entstand der Expressionismus?

Der Expressionismus entstand als künstlerische Bewegung in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Reaktion auf die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche in der Zeit. Viele der Künstlerinnen und Künstler, die dem Expressionismus zugeordnet werden, waren junge Intellektuelle und Künstler, die gegen den akademischen Stil und die traditionellen Formen der Kunst rebellierten. Ein wichtiger Vorläufer des Expressionismus war die Künstlergruppe "Die Brücke", die 1905 in Dresden gegründet wurde. Die Mitglieder der Gruppe, darunter Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff, lehnten die akademische Kunst ab und suchten nach neuen Wegen, um ihre Emotionen und Empfindungen auszudrücken. Eine weitere wichtige Gruppe, die dem Expressionismus zugerechnet wird, war "Der Blaue Reiter", die 1911 in München gegründet wurde. Zu den Mitgliedern der Gruppe gehörten Wassily Kandinsky, Franz Marc und August Macke. Die Künstlerinnen und Künstler dieser Gruppe waren oft abstrakter und experimenteller in ihrem Stil als "Die Brücke". Der Expressionismus war stark von den politischen und sozialen Veränderungen der Zeit beeinflusst, einschließlich der Industrialisierung, des Aufstiegs des Kapitalismus und der sozialen Ungleichheit. Viele der Künstlerinnen und Künstler des Expressionismus setzten sich für soziale Gerechtigkeit und eine bessere Welt ein und sahen die Kunst als Mittel, um auf die Missstände der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Insgesamt entstand der Expressionismus als künstlerische Bewegung in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Reaktion auf die sozialen, politischen und künstlerischen Umbrüche der Zeit.

 

Wo entstand der Expressionismus?

Der Expressionismus entstand als künstlerische Bewegung in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Viele der Künstlerinnen und Künstler, die dem Expressionismus zugeordnet werden, waren junge Intellektuelle und Künstler, die gegen den akademischen Stil und die traditionellen Formen der Kunst rebellierten. Sie suchten nach neuen Wegen, um ihre Emotionen und Empfindungen auszudrücken und wandten sich ab von der akademischen Kunst, die in den Augen der Expressionisten zu statisch und unemotional war. Die ersten Expressionisten traten Ende des 19. Jahrhunderts in Erscheinung, aber der Expressionismus als Bewegung entstand in den Jahren um 1910. Zwei wichtige Gruppen, die dem Expressionismus zugeordnet werden, waren "Die Brücke" in Dresden, gegründet 1905 von Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Max Pechstein und anderen, sowie "Der Blaue Reiter" in München, gegründet 1911 von Wassily Kandinsky, Franz Marc und anderen. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg und während des Krieges breitete sich der Expressionismus in Deutschland und anderen Teilen Europas aus, einschließlich Österreich, Tschechien und den Niederlanden. Der Expressionismus beeinflusste auch andere Kunstformen, wie Literatur, Architektur und Film. Insgesamt entstand der Expressionismus als künstlerische Bewegung in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts und breitete sich in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland und anderen Teilen Europas aus.

 

Was ist Expressionismus-Literatur?

Expressionismus-Literatur ist ein literarisches Phänomen, das in der Zeit des Expressionismus, etwa zwischen 1910 und 1925, entstand. Wie der Expressionismus in der Kunst ist die Expressionismus-Literatur eine Bewegung, die sich gegen die etablierten künstlerischen Normen und Konventionen richtet. Die Expressionisten suchten nach neuen Ausdrucksformen, die ihre eigenen Emotionen und Erfahrungen ausdrücken konnten. Die Expressionismus-Literatur ist gekennzeichnet durch ihre subjektive, oft verzerrte Darstellung der Wirklichkeit, ihre experimentellen Sprachformen und ihre Betonung des Individuums. Die Themen der Expressionismus-Literatur sind oft existenzialistisch und metaphysisch und beziehen sich auf die zentralen Fragen des menschlichen Daseins, wie Liebe, Tod, Einsamkeit und die Suche nach Sinn. Ein Beispiel für Expressionismus-Literatur ist der Roman "Der Steppenwolf" von Hermann Hesse, der 1927 veröffentlicht wurde. In dem Roman erforscht Hesse die inneren Konflikte des Protagonisten Harry Haller, der in einer zerrissenen Welt gefangen ist, in der er sich weder zugehörig noch akzeptiert fühlt. Andere bekannte Expressionismus-Literaten sind Georg Heym, Gottfried Benn, Else Lasker-Schüler und Ernst Stadler. Die Werke dieser Schriftsteller sind oft von einer expressiven, metaphorischen Sprache und einem Gefühl der Isolation und Einsamkeit geprägt. Insgesamt zeichnet sich die Expressionismus-Literatur durch ihre subjektive, oft verzerrte Darstellung der Wirklichkeit, ihre experimentellen Sprachformen und ihre Betonung des Individuums aus. Sie war eine wichtige literarische Bewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und hat die moderne Literatur nachhaltig beeinflusst.

 

Was ist typisch für Expressionismus-Kunst?

Typisch für die Expressionismus-Kunst ist eine betonte Subjektivität und eine starke Betonung des Ausdrucks von Gefühlen und Emotionen. Die Expressionisten setzten sich von der traditionellen Kunst ab, die in ihren Augen zu objektiv, formal und konventionell war, und suchten nach neuen Wegen, um ihre individuellen Empfindungen und Emotionen auszudrücken. Die Darstellung von Verzerrungen, Übersteigerungen und Verfremdungen von Formen und Farben war ein wesentliches Stilmittel des Expressionismus. Die Künstler wandten sich gegen die Darstellung der Wirklichkeit und schufen vielmehr Bilder, die das Innere und Subjektive ausdrücken sollten. So wurden oft auch bewusst ungewöhnliche Perspektiven oder deformierte Formen gewählt, um bestimmte Stimmungen oder Ausdrucksweisen hervorzurufen. Zudem spielten gesellschaftliche und politische Themen eine wichtige Rolle in der Expressionismus-Kunst. Viele der Künstler setzten sich mit den sozialen und politischen Veränderungen ihrer Zeit auseinander, insbesondere mit der Industrialisierung, dem Ersten Weltkrieg und der Entfremdung des Individuums in der modernen Gesellschaft. Die Werke der Expressionisten waren somit oft von einer düsteren oder apokalyptischen Stimmung geprägt. Wichtige Vertreter der Expressionismus-Kunst waren unter anderem Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Wassily Kandinsky, Franz Marc und Paul Klee. Die Werke dieser Künstler haben die Kunst des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst und sind auch heute noch von großer Bedeutung.

 

Warum hat sich van Gogh das Ohr abgeschnitten?

Die genauen Umstände, die dazu führten, dass Vincent van Gogh sich das Ohr abschnitt, sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Es gibt verschiedene Theorien und Spekulationen darüber, was genau passiert ist. Eines der bekanntesten Ereignisse war, dass van Gogh im Dezember 1888 während eines heftigen Streits mit seinem Freund und Malerkollegen Paul Gauguin ein Messer ergriffen und sich damit das Ohr abgeschnitten haben soll. Andere Berichte und Theorien legen nahe, dass van Gogh aufgrund von psychischen Problemen und Depressionen, die ihn immer wieder plagten, seine Tat begangen hat. Van Goghs geistiger Zustand war schon zu seinen Lebzeiten Gegenstand von Diskussionen und Spekulationen. Er litt unter schweren psychischen Problemen und Depressionen, und es gibt Hinweise darauf, dass er in den Wochen vor dem Vorfall unter starken Spannungen und Erregungszuständen litt. In einem Brief an seinen Bruder Theo erwähnte van Gogh den Vorfall nur kurz und bezeichnete ihn als "kleinen Unfall". Er war jedoch offensichtlich zutiefst verstört und fühlte sich schuldig. Nach der Tat wurde er in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert und erholte sich nur langsam. Trotz der Unsicherheit über die genauen Gründe für van Goghs Handeln hat die Geschichte seines Ohrabschnitts in der Kunstgeschichte und Popkultur eine besondere Bedeutung erlangt und fasziniert auch heute noch viele Menschen.