Biennale Venedig

Zeitgenössische Kunst zwischen Kanälen und Gondeln - Internationale Kunstausstellung Biennale in Venedig

Vom 9. Mai bis 22. November ist es wieder soweit. Dann wird der Scheinwerfer des Interesses in puncto zeitgenössischer Kunst auf Venedig, die Stadt der Gondeln, Tauben und Kanäle, gerichtet. Seit 1895 ist Venedig Veranstaltungsort der Biennale. In diesem Jahr jährt sich diese zweijährlich stattfindende internationale Kunstausstellung zum 56. Mal.

56. Biennale: „All the World´s Future“
Für 89 der insgesamt 136 Künstler wird es das erste und hoffentlich auch nicht das letzte Mal sein, dass sie ihre Kunst im Rahmen der Biennale in Venedig ausstellen. Unter dem Titel „All the World´s Future“ erstrahlt Venedig im Zeichen zeitgenössischer Kunst. Ausgehend vom Hauptveranstaltungsort, den öffentlichen Gärten „Giardini Publici“, im Stadtteil Castello, befinden sich in der gesamten Stadt verteilt Ausstellungen und Installationen. In den Giardini Publici präsentieren 28 Länder, darunter auch Deutschland, in nationalen Pavillons ihre Künstler und deren Werke. Auch die Arsenale, alte Schiffswerften mit Hallen aus dem 16. Jahrhundert, sind als Ausstellungsorte sehenswert. Ein Höhepunkt der renommierten Kunstausstellung ist die Verleihung des Goldenen Löwens.

„Seismograf aktueller zeitgenössischer Kunst“
Es ist die postmoderne Kunst, die mit ihren verschiedenartigen Strömungen den Ton auf der Biennale angibt. Und doch ist die Veranstaltung, die in den Medien gern als „Seismograf aktueller zeitgenössischer Kunst“ betitelt wird, mehr als eine reine Kunstausstellung. Es sind nicht nur Installationen und Leinwände, die beim Spaziergang durch die Stadt in die Welt der Künstler entführen.

Theater meets Kunstausstellung
Seit 1934 ist das Internationale Theaterfestival ein Teil der Biennale, ebenso wie die Festivals für Musik (seit 1930) und Film (1932). Ausschlaggebend für das Theaterfestival war der Gedanke klassische Werke, die ihren Handlungsort in Venedig haben, auch hier vor heimischer Kulisse aufzuführen. Den Anfang machte hierbei passenderweise Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“.

Kunst im Zeichen der Kritik: Eklat bei 50. Biennale
In die Geschichte der Biennale ging der Künstler Santiago Sierra ein. Dieser sorgte für einen Eklat bei der 50. Biennale 2003. Der Künstler ließ den Haupteingang des vollkommen leeren spanischen Pavillons zumauern. Hineingelangen konnten Besucher lediglich bei Besitz eines spanischen Passes. Sierra wollte damit weltweit auf den problematischen Umgang mit Migration aufmerksam machen.

Sicherlich nur ein Beispiel unter vielen, das verdeutlicht, wie viel Aussagekraft Kunst in sich trägt – weit mehr als beispielsweise ein paar wenige Pinselstriche auf den ersten Blick vermuten lassen.

Eindrücke von der Biennale in Venendig