Dadaismus

Eine prägende Epoche des frühen 20. Jahrhunderts

Zunächst als Revolte gegen die Kunst von den Künstlern selbst erdacht, die die Gesellschaft ihrer Zeit und deren Wertesystem ablehnten, ging vom Dada erhebliche Impulse auf die Kunst der Moderne bis zur heutigen zeitgenössischen Kunst aus.

☝️ Jetzt kommentieren ↙️✍️

Dada entstand mitten im Ersten Weltkrieg, 1916 in Zürich. Die Begründer Hugo Ball und Richard Huelsenbeck suchten nach einem Namen für eine befreundete Künstlerin, nahmen sich dazu ein Deutsch/Französisch-Wörterbuch, tippten auf ein Wort und landeten bei „Dada“ (französisch für Holzpferdchen). Sie nahmen diesen Namen aber nicht für die Künstlerin, sondern für ihren eigenen eigenwilligen Kunststil – Dadaismus.

Dada ist, tatsächlich wie bereits die Namensfindung, in seinem Wesen ohne Konzept und gegen alle bestehenden Konzepte. Der Kunststil breitete sich rasend schnell von der Schweiz ausgehend in alle großen Städte der Welt aus: Berlin, New York, Paris. Der Krieg war zunächst Hauptthema des frühen Dadaismus. Er ist sinnlos und für die Künstler stellte der neue Kunststil eine Provokation und eine Protestform dar.

In der Malerei entsteht eine neue Collagentechnik. Vorreiter dieser Technik ist Kurt Schwitters. Er verfeinerte mit den Jahren seine Kunst, in dem er die Betrachter seiner Werke provokativ und irritierend anspricht. Auch die Fotomontage bietet Dadakünstlern neue Möglichkeiten, die junge Kunst der Fotografie dadaistisch greifbar zu machen.

Heute wurden das Zerstörerische und der ANTI-Gedanke des Dadaismus weitgehend verdrängt. Die Kunstwerke der Dadaisten hängen ebenso im Museum neben Bildern von Picasso und Paul Klee. Es scheint als sei der Dadaismus nun selbst zur etablierten Kunstform geworden. Viele der alten Dadaisten wurden zu Surrealisten und befaßten sich statt des ANTI-Gedankens mit der sinnlich wahrgenommen Welt, um dort den Betrachter vor unlösbare Rätsel zu stellen.

 

 

TOP 10 FAQs zu Dadaismus

 

Was ist Dadaismus?

Der Dadaismus war eine künstlerische und literarische Bewegung, die in den Jahren 1916 bis 1924 hauptsächlich in Zürich, aber auch in anderen europäischen Städten entstand. Die Dadaisten waren eine Gruppe von Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen, die sich gegen die etablierten künstlerischen und literarischen Konventionen und Werte ihrer Zeit auflehnten. Dadaisten vertraten die Idee, dass Kunst und Kultur durch den Ersten Weltkrieg und die gesellschaftlichen Umbrüche ihrer Zeit zerstört worden waren und dass es keine Hoffnung auf eine Wiederherstellung des alten Ordnungssystems gab. Deshalb setzten sie sich über traditionelle künstlerische Grenzen hinweg und experimentierten mit neuen Formen der künstlerischen Ausdrucksweise. Dada-Kunstwerke und -Texte sind oft durch ihre scheinbare Absurdität und Irrationalität gekennzeichnet. Die Dadaisten nutzten Collage, Montage, Ready-Made-Objekte und andere unkonventionelle Materialien und Techniken, um ihre Ideen auszudrücken. Sie verfolgten keine spezifischen Ziele oder Ideologien, sondern setzten sich eher gegen etablierte Normen und Konventionen ein. Insgesamt war der Dadaismus eine einflussreiche Bewegung, die die Grenzen der Kunst und Kultur erweitert hat und die noch heute Auswirkungen auf die moderne Kunst hat.

 

Woher kommt der Begriff Dadaismus?

Der Begriff "Dadaismus" leitet sich möglicherweise von der französischen Aussprache des Wortes "Pferd" (cheval) ab, das im Deutschen "Dada" klingt. Einige Quellen legen nahe, dass der Begriff während einer Vorstellung im Cabaret Voltaire in Zürich im Jahr 1916 entstanden ist, als einer der Künstler wahllos in einem Wörterbuch blätterte und bei dem Wort "Dada" hängenblieb. Die Dadaisten nutzten den Begriff "Dada" als eine Art Slogan, um ihre Ablehnung der künstlerischen und literarischen Konventionen ihrer Zeit auszudrücken. Der Begriff hatte keine spezifische Bedeutung oder Philosophie und wurde stattdessen als Ausdruck der Ablehnung von etablierten Konventionen genutzt. In diesem Sinne war "Dada" eher ein Symbol als ein Begriff mit einer festen Bedeutung. Trotz seiner unklaren Herkunft und Bedeutung hat sich der Begriff "Dadaismus" als Bezeichnung für die künstlerische Bewegung etabliert, die sich in den Jahren 1916 bis 1924 formierte.

 

Wann entstand der Dadaismus?

Der Dadaismus entstand während des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1916 bis 1924, hauptsächlich in der Schweiz, aber auch in anderen europäischen Städten. Die Bewegung wurde in Zürich von einer Gruppe von Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen ins Leben gerufen, die sich im Cabaret Voltaire, einem Ort für avantgardistische Performances und Veranstaltungen, trafen. Zu den bekanntesten Dadaisten gehörten Künstler wie Marcel Duchamp, Francis Picabia, Max Ernst und Hans Arp sowie Schriftsteller wie Tristan Tzara und Hugo Ball. Der Dadaismus breitete sich schnell über Europa und in die USA aus und beeinflusste andere künstlerische Bewegungen wie den Surrealismus. Der Dadaismus war eine Reaktion auf die politischen, sozialen und kulturellen Umbrüche seiner Zeit, insbesondere den Ersten Weltkrieg und die damit einhergehenden Zerstörungen und Verluste. Die Dadaisten setzten sich gegen etablierte künstlerische und literarische Konventionen und Werte ein und experimentierten mit neuen Formen der künstlerischen Ausdrucksweise.

 

Welche Werke gehören zu dem Dadaismus?

Werke des Dadaismus können sehr unterschiedlich aussehen, da die Bewegung keine spezifischen Regeln oder Stilrichtlinien hatte. Dennoch gibt es einige charakteristische Merkmale, die in vielen Dada-Kunstwerken und -Texten zu finden sind.
Ein Beispiel für ein bekanntes Dada-Kunstwerk ist Marcel Duchamps "Fountain" aus dem Jahr 1917, ein signiertes Pissoir, das als Kunstwerk präsentiert wurde. Dieses Werk stellt die traditionellen Vorstellungen von Kunst in Frage und zeigt die Dadaisten als Vorreiter der Konzeptkunst. Ein anderes Beispiel ist Kurt Schwitters' "Merzbau", ein langjähriges Projekt, bei dem er einen Raum in seinem Haus in Hannover in eine Art begehbares Kunstwerk verwandelte, das aus Collagen, Skulpturen und anderen ungewöhnlichen Materialien bestand.
In der Literatur ist Tristan Tzaras "Lautgedicht" aus dem Jahr 1916 ein bekanntes Beispiel für Dada-Texte. Das Gedicht besteht aus einer Ansammlung von scheinbar zufällig zusammengestellten Lauten und Wörtern, die auf eine traditionelle Interpretation und Lesbarkeit verzichten und stattdessen auf die Klang- und Rhythmusqualitäten der Sprache abzielen. Insgesamt war der Dadaismus eine Bewegung, die durch ihre Ablehnung traditioneller Konventionen und ihre experimentelle Herangehensweise an Kunst und Literatur geprägt war. Dada-Werke können sehr unterschiedlich aussehen und haben oft eine provokative oder subversive Qualität, die die Vorstellungen von Kunst und Kultur herausfordert.

 

Was bedeutet Dadaismus?

Der Dadaismus war eine künstlerische und literarische Bewegung, die in den Jahren 1916 bis 1924 entstand. Der Begriff "Dada" hat keine klare Bedeutung und wurde von den Dadaisten als eine Art Slogan oder Symbol genutzt, um ihre Ablehnung von etablierten künstlerischen und literarischen Konventionen auszudrücken. Im Allgemeinen wurde der Dadaismus als eine absichtlich anti-ästhetische Bewegung charakterisiert, die sich gegen den Sinn und die Rationalität der modernen Gesellschaft wandte.
Dadaisten setzten sich gegen traditionelle künstlerische und literarische Werte wie Schönheit, Handwerk und Originalität ein und experimentierten mit neuen Formen der künstlerischen Ausdrucksweise, die oft unkonventionell und provokativ waren. Der Dadaismus war auch eine politische Bewegung, die sich gegen den Ersten Weltkrieg und die damit verbundenen Zerstörungen und Verluste wandte. Die Dadaisten setzten sich für die Idee der absoluten Freiheit und des kreativen Ausdrucks ein und lehnten die Vorstellung ab, dass Kunst und Kultur einer bestimmten Ideologie oder politischen Agenda unterworfen sein sollten.
Insgesamt war der Dadaismus eine wichtige künstlerische und literarische Bewegung des 20. Jahrhunderts, die die Grenzen dessen, was als Kunst und Literatur betrachtet werden kann, erweitert hat. Die Dadaisten haben die Entwicklung von Kunst und Kultur im 20. Jahrhundert stark beeinflusst und gelten als Vorreiter anderer künstlerischer Bewegungen wie dem Surrealismus.

 

Wann ist Max Ernst gestorben?

Max Ernst starb am 1. April 1976 in Paris, Frankreich. Er war ein bedeutender Künstler des Dadaismus und des Surrealismus und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der avantgardistischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Ernst war nicht nur Maler, sondern auch Bildhauer, Grafiker und Collage-Künstler und schuf eine Vielzahl von Werken, die durch ihre Experimentierfreude und ihren Einfallsreichtum gekennzeichnet waren.

 

Welche Menschen haben Max Ernst besonders beeindruckt?

Max Ernst wurde von vielen Künstlern und Intellektuellen beeinflusst und inspiriert, darunter auch einige seiner Zeitgenossen und Freunde. Einige der wichtigsten Menschen, die Max Ernst besonders beeindruckt haben, sind:
  • Giorgio de Chirico: Ein italienischer Maler, der für seine metaphysischen Bilder bekannt ist und großen Einfluss auf den Surrealismus hatte. Max Ernst war von de Chiricos Darstellung von mysteriösen und unheimlichen Welten fasziniert.
  • Paul Klee: Ein Schweizer Maler, der für seine abstrakten und symbolischen Werke bekannt ist. Max Ernst war von Klees Experimentierfreude und seiner Fähigkeit, die Grenzen zwischen Abstraktion und Figuration zu überschreiten, beeindruckt.
  • Sigmund Freud: Ein österreichischer Neurologe und Begründer der Psychoanalyse. Max Ernst war von Freuds Theorien über das Unterbewusstsein und die menschliche Psyche fasziniert und integrierte sie in seine eigenen surrealistischen Werke.
  • Tristan Tzara: Ein rumänischer Dichter und einer der Gründer des Dadaismus. Max Ernst traf Tzara während seiner Zeit in Zürich und arbeitete mit ihm zusammen an verschiedenen dadaistischen Projekten. Tzara hatte großen Einfluss auf Max Ernsts Vorstellung von künstlerischer Freiheit und Experimentierfreude.

Diese und viele andere Einflüsse trugen zur Entwicklung von Max Ernsts künstlerischem Stil bei und machten ihn zu einem wichtigen Vertreter des Surrealismus und der modernen Kunst im 20. Jahrhundert.

 

Was ist Dadaismus Kunst?

Der Dadaismus war eine künstlerische Bewegung, die in den Jahren 1916 bis 1924 entstand und sich gegen die etablierten künstlerischen Konventionen und Werte wandte. Die Dadaisten waren bekannt für ihre anti-ästhetischen Ansätze und ihre Ablehnung von traditionellen Vorstellungen von Kunst und Schönheit. Die Dada-Kunst war oft provokativ, unkonventionell und absurd und enthielt häufig Elemente des Zufalls und der Ironie.
Dadaisten experimentierten mit einer Vielzahl von künstlerischen Techniken und Medien, darunter Malerei, Skulptur, Fotografie, Collage, Performance, Gedichte und Prosa. Die meisten Dada-Werke waren nicht auf Schönheit oder Handwerkskunst ausgerichtet, sondern eher auf die Überwindung der Grenzen zwischen Kunst und Leben, zwischen dem Vernünftigen und dem Absurden. Dada-Kunstwerke waren oft satirisch und kritisch und wandten sich gegen die herrschende politische Ordnung, gegen den Krieg und gegen die Konventionen der bürgerlichen Gesellschaft.
Die Dadaisten setzten sich auch für die Idee der kreativen Freiheit und des individuellen Ausdrucks ein und lehnten die Vorstellung ab, dass Kunst und Kultur einer bestimmten Ideologie oder politischen Agenda unterworfen sein sollten. Insgesamt war der Dadaismus eine wichtige künstlerische Bewegung des 20. Jahrhunderts, die die Grenzen dessen, was als Kunst betrachtet werden kann, erweiterte. Dada-Kunstwerke sind heute wichtige Meilensteine der Kunstgeschichte und beeinflussten viele spätere künstlerische Bewegungen wie den Surrealismus, die Konzeptkunst und die Performance-Kunst.

 

Was ist typisch für den Surrealismus?

Der Surrealismus war eine künstlerische Bewegung, die in den 1920er Jahren in Frankreich entstand und sich in den folgenden Jahrzehnten weltweit ausbreitete. Der Surrealismus zeichnet sich durch eine Vielzahl von Merkmalen aus, die typisch für diese Bewegung sind:
  • Automatismus: Der Surrealismus betonte die Bedeutung des Automatismus, der spontanen und unzensierten Schöpfung. Künstler nutzten Techniken wie das Automatische Schreiben oder Zeichnen, um unbewusste Gedanken und Ideen zu erforschen und aufzuzeichnen.
  • Traum- und Fantasiewelten: Surrealistische Kunstwerke waren oft von Traum- und Fantasiewelten geprägt, die vom Alltag abweichen und eine andere Wirklichkeit abbilden. Die Bilder sind oft ungewöhnlich und verstörend und drücken das Unterbewusstsein und die Psyche aus.
  • Verwendung von Collage: Die Surrealisten verwendeten oft Collage-Techniken, um unerwartete Kombinationen von Bildern und Elementen zu schaffen. Dadurch entstanden oft absurde und provokative Werke, die die Grenzen der Vorstellungskraft sprengen.
  • Verwendung von Symbolen: Surrealistische Kunstwerke verwendeten oft Symbole, die auf die Bedeutung von Träumen, Mythen und archetypischen Bildern verwiesen. Künstler wie Salvador Dali, Max Ernst und René Magritte verwendeten Symbole wie Uhren, Treppen, Wolken und Schlüssel, um ihre Botschaften auszudrücken.
  • Politische und soziale Kritik: Surrealistische Kunstwerke enthielten oft politische und soziale Kritik und Kommentare zu Themen wie Krieg, Unterdrückung, Kapitalismus und Sexismus. Surrealistische Künstler versuchten, die Gesellschaft zu provozieren und zu verändern, indem sie konventionelle Ideen und Vorstellungen in Frage stellten.

Insgesamt war der Surrealismus eine wichtige künstlerische Bewegung des 20. Jahrhunderts, die die Grenzen der Vorstellungskraft und der kreativen Freiheit erweiterte und die Bedeutung von Traum und Fantasie in der Kunst betonte. Surrealistische Kunstwerke sind heute wichtige Meilensteine der Kunstgeschichte und haben viele spätere künstlerische Bewegungen beeinflusst.

 

Was ist Dada Literatur?

Dada war eine künstlerische und literarische Bewegung, die sich während des Ersten Weltkriegs in Zürich entwickelte. Dada-Literatur zeichnet sich durch eine Ablehnung konventioneller literarischer Formen und Techniken aus und setzte sich stattdessen für eine radikale und experimentelle Herangehensweise an Sprache und Schreiben ein. Dada-Literatur nutzte Techniken wie das Automatische Schreiben und Collage-Techniken, um die Grenzen der Sprache zu erweitern und neue Formen von Ausdruck und Bedeutung zu finden. Dabei wurden oft ungewöhnliche und absurde Texte geschaffen, die die Konventionen der Sprache und Literatur in Frage stellten.
Ein bekanntes Beispiel für Dada-Literatur ist das Manifest des Dadaismus von Tristan Tzara aus dem Jahr 1918, das eine Kombination von Nonsense-Wörtern, Stichwörtern und zufälligen Phrasen enthält. Andere bedeutende Dada-Autoren waren Hugo Ball, Richard Huelsenbeck und Kurt Schwitters, die experimentelle Gedichte, Manifeste und Prosa verfassten.
Dada-Literatur hatte einen großen Einfluss auf spätere literarische Bewegungen wie den Surrealismus, die Beat-Generation und die Konkrete Poesie und prägte die Entwicklung der modernen Literatur.
 
 

Mehr Dadaismus