Zirkus Monte Carlo

Die Weltmeisterschaft der Artistik? Das internationale Zirkusfestival von Monte Carlo

Dieses Jahr jährt sich das internationale Zirkusfestival von Monte Carlo zum 40. Mal. Es gilt als die Weltmeisterschaft der Artistik. Das Zirkusfestival, welches 1974 von Fürst Rainier III. von Monaco ins Leben gerufen wurde, blickt auf eine lange, aufregende Geschichte zurück. Eine Retrospektive.

Perfektion, Spektakel und Nervenkitzel prägen die Vorstellungen des internationalen Zirkusfestivals von Monte Carlo. Seit 2006 ist Prinzessin Stéphanie Präsidentin des Festivals. Hier betreten die besten Artisten, Clowns und Dompteure die Welt der Manege und begeistern das Publikum mit spektakulären Attraktionen. Die Akrobaten wetteifern nicht nur um die Gunst des Publikums. Sie zählen zu einer der höchsten Auszeichnungen in der Zirkuswelt und werden von einer internationalen Jury vergeben.

Das erste Festival wurde im Zelt des französischen Zirkus Bouglione veranstaltet. Zwischen 1976 und 1994 übernahm das Zelt des italienischen Zirkus Americano-Togni den Veranstaltungsort. Seit 1995 findet die Veranstaltung im Chapiteau de Fontvielle statt, einem stationären Zelt mit einem Innendurchmesser von 49 Metern und bis zu 3.800 Plätzen.

Als Fürst Rainier das Zirkusfestival gründete, galt sein besonderes Augenmerk den Raubkatzen. Er wollte mit dem Festival die Zirkuskunst unterstützen und den Artisten eine Plattform bieten. Damals schrieb er noch selbst das Programm und wählte die Teilnehmer höchstpersönlich aus. Es werden damals wie heute Künstler aus allen Zirkussen der Welt eingeladen. Mittlerweile ist die Veranstaltung eine der wichtigsten Events der Zirkuswelt und wird in über 50 Ländern ausgestrahlt. Am Ende des Festivals werden die „Goldenen“ und „Silbernen“ Clowns verliehen, die „Oscars der Artistik“.

Seit 2007 dauert das Festival zehn Tage. Bereits zweimal wurde das Festival abgesagt: 1982 wegen des Todes von Grace Kelly und 1991 aufgrund des Zweiten Golfkrieges. 2006 war ein besonderes Jahr in der Festivalgeschichte. Es wurden in diesem Jahr keine Clowns vergeben. Dafür traten nur Artisten auf, die schon einmal einen Goldenen, Silbernen oder Bronzenen Clown gewonnen hatten. Sie traten alle in einer sechsstündigen Abschlussgala auf, die eine Hommage an den 2005 verstorbenen Fürst Rainier war.

2012 wurde dann das New Generation-Festival gegründet. Es ist das einzige Jugendfestival, das in einer richtigen Manege stattfindet. Die Teilnehmer dürfen maximal 20 Jahre alt sein.

Dass Artistik eine gefährliche Kunst ist, bewies das Jahr 2015. Bei einer Sprungprobe stürzte der Motorradspringer Kevin Ferrari ab und starb noch an Ort und Stelle. Dennoch wurde das Festival ausgetragen, jedoch reiste das Team des deutschen Zirkus Flic Flac einen Tag nach dem Unfall ab. Diszipliniert saß Prinzessin Stéphanie mit ihren Töchtern in der Ehrenloge, und verfolgte trotzdem die anderen Zirkusvorstellungen. Wir hoffen, dass das internationale Zirkusfestival von Monte Carlo dieses Jahr unter einem besseren Stern steht und die Artisten das Publikum wie eh und jeh in ihren magischen Bann ziehen werden.