Ai Weiwei

Ein Künstler des Aktionismus - Ai Weiwei wird Gastprofessor an der UDK Berlin

Bereits seit 2011 wurde Ai Weiwei in die Akademie der Künste, Berlin aufgenommen. Zu dieser Zeit saß der regimekritische Künstler noch in China an einem unbekannten Ort in Haft. Nach vier Jahren ist es nun soweit. Ai Weiwei hat seinen Pass, und somit seine Freiheit, zurück und tritt ab Oktober 2105 eine dreijährige Gastprofessur an der Universität der Künste in Berlin an.

Ai Weiwei wurde 1957 bereits in eine Familie hineingeboren, die stets der Volksrepublik China kritisch gegenüber stand. Sein Vater Ai Qing war Dichter und Regimekritiker und wurde 20 Jahre von der Diktatur verbannt. In den 80er-Jahren lebte Ai Weiwei in New York und beschäftigte sich hier eingehend mit Performance, Konzeptkunst, Dadaismus und Pop Art. Aufgrund einer Erkrankung seines Vaters kehrte er dann 1993 zurück nach Peking.

Bereits früh engagierte sich der Künstler politisch und gesellschaftlich. Dies handelte ihm immer wieder Repressalien durch chinesische Behörden ein. Beispielsweise prangerte er 2010 die Umweltzerstörung und die mangelnden Bildungschancen in China an. Er kritisierte: „Die Regierung, das gesamte System […] opfert Bildung, Umweltressourcen und die Interessen der meisten Menschen, nur damit wenige Menschen mit Verbindung zur Regierung extrem reich werden können.“

2011 erhob die chinesische Regierung dann den Vorwurf der Steuerhinterziehung und inhaftierte Ai Weiwei. Dies trat eine internationale mediale Welle los, in der sich einflußreiche Kulturschaffende und Politiker auf der ganzen Welle für den Künstler einsetzten und seine Freilassung forderten. Zu dieser Zeit begann dann die Kooperation mit der Universität der Künste, die ihm eine Professur nach seiner Freilassung anbot. Ai Weiwei gab damals bereits „mit großer Freude“ sein Einverständnis.

Er schickte bereits vor einem Jahr in Voraussicht auf seine Freilassung die Mutter seines Sohnes Lao mit ihrem Sohn nach Berlin, wo sie seitdem leben und auf ihren geliebten Mann und Vater warten. Nun ist die Zeit gekommen. Ai Weiwei soll den Studierenden aus allen möglichen Bereichen in seine Klasse bekommen – Architekten, Installationskünstler, Maler und Bildhauer.