Anne Imhof

„Viva Arte Viva“ - Biennale in Venedig - Anne Imhof und der Deutsche Pavillon

Es ist soweit – die Eröffnungswoche der Biennale Venedig ist gestartet. Bereits am Montag posteten Branchenprofis ihre ersten Ankunftsbilder. Medienvertreter scharen sich um die Austragungsorte Giardini und Arsenale. Heute ist nun offizielle Eröffnung der Nationalpavillons. Mittendrin befindet sich Anne Imhof mit ihrem Team. Sie performen im Deutschen Pavillon.

Anne Imhof, die 1978 im hessischen Gießen geboren wurde, ist eine Universalkünstlerin. Ihre Werke umfassen Zeichnungen, Malereien, Musik sowie installative und performative Arbeiten. Anne Imhof schafft mit ihren Werken dreidimensionale Kunsterlebnisse.

Ihre Karriere verlief innerhalb weniger Jahre steil. Sie studierte Visuelle Kommunikation und schrieb sich 2008 an der Städelschule in Frankfurt am Main ein, wo sie 2012 als Meisterschülerin bei Judith Hopf ihr Studium beendete und für ihre Abschlussarbeit mit dem Absolventenpreis ausgezeichnet wurde. Ihr Stück „School of the Seven bells – 1st of least four war“ wurde als Performance und Musikstück in choreographierten und improvisierten Bewegungen als Allegorie des ständigen Geben und Nehmens im Museum für Moderne Kunst Frankfurt geehrt.

Mittlerweile war Imhof mit Ausstellungen und Performances in vielen Museen Europas zu Gast, 2015 sogar im Museum of Modern Art PS1 in New York. Im letzten Sommer bespielte sie mit „Angst II“ den Hamburger Bahnhof in Berlin, nachdem sie mit dem Preis der Nationalgalerie für junge Kunst ausgezeichnet worden war. Seit Mai letzten Jahres entwickelte Anne Imhof nun ihre Arbeit in Raum und Zeit für Venedig.

Die 57. Kunstbiennale hat das Motto „Viva Arte Viva“. Kuratorin der Hauptausstellung ist Chistine Macel aus dem Pariser Centre Pompidou. Sie gab den Titel dieses Jahr bewusst nicht-politisch. Die Kunst und deren Künstler sollen im Mittelpunt stehen. Kuratorin für den Deutschen Pavillon ist dieses Jahr zum ersten Mal Susanne Pfeffer vom Museum Fridericianum aus Kassel. Für sie sei Anne Imhof die perfekte Wahl, da „Imhof den Raum zwischen Körper und Realität sichtbar macht, in dem unsere Persönlichkeit überhaupt erst entsteht.“

Die Gießener Künstlerin Imhof präsentiert in ihrer Performance „Faust“ auf frei stehenden gläsernen Podesten die Körper einzelner Performer, die sich in einer „Konstruktion zwischen Macht und Ohnmacht, Willkür und Gewalt, Widerstand und Freiheit“ bewegen. Davor, in einem extra Feld, bewachen Hunde bellend das Haus.

Die Internationale Kunstausstellung in Venedig dauert von 13. Mai bis 26. November 2017. Der beste Landesbeitrag aus den Pavillons wird mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.