Cristian Vogel

Pionier der elektronischen Musik

Von seinem Namen her mag man eher glauben, dass er ein Deutscher ist. Ist er aber nicht. Cristian Vogel ist in Chile geboren. Bereits Ende der 80er Jahre begann er mit der elektronischen Musik. Damals waren das noch minimale Breakbeats, die von ihm produziert wurden. Heute kann man von Cristian Vogel sagen, dass er dem Techno einen eigenen Stil gegeben hat.

Als Cristian zwei Jahre alt, zog seine Familie mit ihm nach Brighton. Als Jugendlicher hörte er Skatepunk und spielte in verschiedenen Bands, die allerdings keinen Erfolg hatten. Durch den Einfluss der Brightoner Musikszene als Quelle seiner Inspiration, wächst sein Interesse für programmierbare Musik. Vogel bringt sich autodidaktisch das Bedienen von Drumcomputern und Samplern selbst bei.

1990 erschien dann sein erster schlichter Breakbeat-Track, der sich in der gesamten Auflage gut verkaufen ließ. Cristian Vogel schrieb sich sodann an der Universität zu Brighton  für das Fach „Musik des 20. Jahrhunderts“ ein. Er durfte dort das mit allem Schnickschnack ausgestattete Studio benutzen. Sein Tutor war Jonathan Harvey, ein ehemaliger Schüler von Karlheinz Stockhausen. Zu dieser Zeit betrieb Vogel gemeinsam mit Si Begg ein kleines Kassettenlabel. Durch das wachsende Know-How seines Studiums, schickte Vogel 1992 dem Produzenten Dave Clarke ein Demo-Tape. Clarke gefiel, was er hörte und ermöglichte Vogel die Veröffentlichung zweier EPs auf dem ihm gehörigen „Magnetic North Label“.

Nun war der Grundstein gelegt. Vogels Beliebtheit stieg. Es folgten weitere EPs auf „Mille Plateaux“ aus Frankfurt und unzählige Auftritte in ganz Europa. 1994 veröffentlichten dann die Frankfurter Vogels erste LP namens „Beginning to Understand“, sowie einige EPs auf „Trope“ von Thomas Heckmann. Fasziniert von der deutschen Clubszene, besucht der Chilene sehr oft den „Tresor“ in Berlin. Auf dem hauseigenen Label des Tresor`s erschien dann auch 1995 das Album „Absolute Time“. Im selben Jahr gründete der Ausnahme-DJ mit Si Begg das Label „Mosquito“, mit dem sie eine wöchentliche Techno-Clubnacht im Brightoner „The Box“ veranstalteten. Für das Label Mosquito wurde unter anderem Neil Landstrumm verpflichtet, der auch auf Tresor Records einige sehr gute Releases machte.

1996 begann der Umschwung in Cristian Vogel`s Sichtweise zum Techno. Seiner Ansicht nach mangelt es dieser an Flexibilität und Innovation. Er gründete die „No Future Organisation“, um seine Aktivitäten mit denen von Si Begg und Neil Landstrumm zu organisieren. Außerdem war No Future eine Plattform für kulturelle Aktivitäten in Brighton. 1997 schließt Vogel dann mit der Technoszene ab. Das Album „All Music has come to an End“ erscheint.

Das nächste Projekt startet der Ausnahmekünstler mit Jamie Lidell. Er holte Vogel aus seinem Tief heraus. Zusammen gründeten sie „Super Collider“. Das Projekt kombinierte Techno, Funk und Gesang. Das Album „Head On“ wurde daraufhin als eine der besten Platten des Jahres 1998 bezeichnet.

Das letzte Soloalbum von Vogel erschien 2014 auf dem Berliner Label Shitkatapult. Es trägt den Namen „Polyphonic Beings“. Mittlerweile lebt Cristian Vogel auch in der Technohauptstadt Berlin. Er sieht die Stadt als Inspirationsquelle für seine Musik.

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