David Bowie

Einer der einflußreichsten Musiker der Pop-Geschichte - David Bowie – Ein Nachruf

Er war virtuos. Er war ein künstlerischer Wegbereiter, der sich nicht auf eine musikalische Stilrichtung festlegte – und so mit seinen Eingebungen die Richtung vorgab. David Bowie war eine Ikone der Popkultur. Er starb am 10. Januar 2016 mit 69 Jahren an einem Krebsleiden. Ein Nachruf.

„Sein Tod war nicht anders als sein Leben – ein Kunstwerk“, schrieb der Produzent Tony Visconti auf seinem Facebook-Account, nachdem am 8. Januar 2016 das letzte Album von Bowie erschien. Wohl ganz bewußt wurde es als Abschied konzipiert. Die letzte Song-Veröffentlichung zu seinem 69. Geburtstag war die Single „Lazarus“. Dessen erste Songzeile lautet: „Schaue nach oben, ich bin im Himmel“. Im Video dazu liegt Bowie auf einem Krankenhausbett, am Ende verschwindet er in einen dunklen Schrank.

David Robert Jones, wie Bowie mit realem Namen hieß, wurde am 8. Januar 1947 im Londoner Stadtteil Brixton geboren. Nach dem sozialen Aufstieg der nach eigenen Aussagen Bowie`s „unterkühlten Familie“, wächst er in Bromley in Kent auf. Zur Musik kam er schon früh: Sein Vater spielte ihm im Kindesalter bereits Rock`n`Roll vor, sein größerer rebellischer Halbbruder Terry legte ihm Jazz nahe. Und so begann der heranwachsende Bowie mit 12 Jahren Saxophon zu spielen. In den frühen 60er Jahren veröffentlichte Bowie, der sich damals noch „Dave Jay“ nannte, mit verschiedenen Bands vereinzelte Platten. Diese blieben jedoch erfolglos. Ab 1966 trat er dann unter dem Namen David Bowie auf.

David Bowie’s Durchbruch kam 1969 mit der Single „Space Oddity“. Seitdem kennt jeder in der Popwelt Major Tom. Anfang der Siebziger kam Bowie dann zu seinem nächsten Musik-Genre: Glamrock. Als Ziggy Stardust mit dem Album „The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars“ schlüpfte Bowie in die Rolle eines schillernden Alten Ego und outete sich als bisexuell. Dennoch war Bowie in den Siebzigern mit Mary Angela Barnett verheiratet, mit der er einen gemeinsamen Sohn hat.

Eine weitere Rolle in die er schlüpfte, war der „Thin White Duke“. Passend zu dieser Rolle war er Mitte der 70er Jahre kokainabhängig. 1976 ging er dann mit Iggy Pop nach Berlin. Hier war er von deutschen Bands wie Kraftwerk, Cluster, Can oder Neu! beeindruckt. In Berlin nahm er die Alben „Low“, „Hereos“ und „Lodger“ auf, die sogenannte Berliner Trilogie. Die Tracks der Alben wurden von Beobachtungen des Kalten Kriegs in Berlin geprägt. An allen Alben arbeitete der Elektro-Klangfetischist Brian Eno mit.  In den 80er und 90er Jahren zeigte Bowie eindrucksvoll, wie er es verstand, Einflüsse aktueller Musik in seine eigenen Werke einzubringen. Ob Jazz, Hip Hop oder später elektronische Klänge – David Bowie war ein rastloser Neuentdecker.

Im neuen Jahrtausend wurde es dann etwas ruhiger um den Popstar. Der zweifache Vater und Ehemann des Ex-Models Iman Abdulmajid zog sich aufgrund gesundheitlicher Probleme zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. 2006 erhielt er einen Grammy für sein Lebenswerk. 2013 erschien dann das vorletzte Album „The Next Day“. Das Album präsentierte sich als typisches Bowie-Spätwerk. Er hetzte hier nicht schnelllebigen Trends hinterher, sondern besann sich auf sich selbst und seine beeindruckende Vergangenheit. Eine Tournee dazu gab es allerdings nicht mehr. Und nun das Album „Blackstar“. Wieder wie das vorherige Album pünktlich zu seinem Geburtstag erschienen. Und leider exakt zwei Tage vor seinem Tod.

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