VFX – Visuelle Effekte

Ist das jetzt Echt oder Effekthascherei? Die Welt der visuellen Effekte

Visuelle Effekte, abgekürzt VFX, werden im Gegensatz zu Spezialeffekten in der Postproduktion von Filmen oder Videos hergestellt. Für die Arbeit der VFX Supervisor und VFX Producer gibt es sogar jährlich den hochangesehenen Oscar. Doch was macht ein gutes Compositing aus? Für welche Medien werden VFX verwendet und welche Technik benötigt man dafür? Wir klären auf!

☝️ Jetzt kommentieren ↙️✍️

Zunächst gibt es eine Unterscheidung zwischen Visible VFX und Invisible VFX. Dabei sind Invisible VFX die Effekte, die man in einem fertigen Film nicht mehr wahrnimmt. Liegt beispielsweise ein Kabel beim Dreh im Weg, wird es mithilfe der Invisible VFX sozusagen wegretouschiert. Auch das Einsetzen von Greenscreens zählt zu den Invisible VFX. Auffällig sind dagegen die Visible VFX, deren Charakteristik die visuelle Neuerschaffung von Szenen oder Objekten darstellt. Beispielsweise die transformierenden Roboter in dem Film Tranformers.

VFX werden meist für Filme, Videos, Games, Computer Generated Imagery, Modelle und Miniaturen, Blue- und Greenscreens und für das Motion Design, also Filmtitel und Titel-Animationen eingesetzt. Historienfilme, Science-Fiction Filme, Katastrophenfilme und Animationen in Fantasyfilmen sind dabei die meistgenutzten Darstellungsformen.

Bei der Bearbeitung von visuellen Effekten kommen spezifizierte 3D-Grafikprogramme zum Einsatz. Die zur Zeit wichtigsten auf dem Markt sind: Autodesk MaMaya, 3ds Max, Autodesk Softimage, LightWave 3D, Cinema 4D, SideFX: Houdini, RealSoft 3D und das kostenfreie Blender. Für die Produktion von VFX sind mehrstufige Arbeitsschritte nötig.

Zur Integration und Kombination der Bilder und Effekte (z. B. real gedrehtes Material und gerenderte 3D-Elemente) kommt sogenannte Compositing-Software zum Einsatz. Bekannte Pakete sind u. a. die Produkt-Reihe von Autodesk (inferno, flame, fire, smoke, combustion) oder Quantel (iQ, eQ, Henry, Editbox), Adobe After Effects, Shake, The Foundry Nuke und Eyeon Fusion. Diese bieten ähnlich wie Bildbearbeitungsprogramme Möglichkeiten zur 2D- und 3D-Bildmanipulation und -animation.

Der erste Film, der die Compositing-Technik mit dem Computer anwandte, war übrigens 1989 „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“. Heutzutage sind VFX ein fester Bestandteil von Film- Video- und Gamingproduktionen.

 

 

TOP 10 FAQs zu VFX - Visuelle Effekte

 

Was bedeutet VFX, was heißt VFX?

VFX steht für Visual Effects, was auf Deutsch "Visuelle Effekte" bedeutet. VFX ist ein Begriff aus der Film- und Unterhaltungsindustrie und bezieht sich auf die Verwendung von Computertechnologie, um Bilder oder Szenen zu erzeugen oder zu verändern, die in einem Film, einer Fernsehsendung, einem Videospiel oder anderen Medien verwendet werden. VFX umfassen eine Vielzahl von Techniken, die eingesetzt werden können, um realistische oder fantastische visuelle Elemente zu erzeugen oder zu verbessern.
Dazu gehören 3D-Modellierung und Animation, digitale Compositing, Matte Painting, Motion Tracking, Rotoscoping und viele weitere. VFX werden häufig in Hollywood-Blockbustern, Science-Fiction-Filmen, Actionfilmen und Animationsfilmen eingesetzt, um spektakuläre Effekte und visuelle Welten zu schaffen, die mit herkömmlichen filmischen Mitteln nicht möglich wären.

 

Was gibt es zur Geschichte von VFX zu sagen, wer waren die Wegbereiter für VFX?

Die Geschichte der visuellen Effekte (VFX) reicht bis in die Anfänge des Kinos zurück, als Filmemacher begannen, Techniken wie Stop-Motion-Animation und matte Malerei zu verwenden, um visuelle Effekte zu erzeugen.
In den 1950er Jahren wurden Spezialeffekte wie Bluescreen und Compositing eingeführt, die die Möglichkeiten für visuelle Effekte erweiterten. In den 1970er Jahren revolutionierte der Film "Star Wars" die VFX-Branche und machte sie zu einem wichtigen Bestandteil der Filmindustrie. Der Regisseur George Lucas gründete Industrial Light & Magic (ILM), ein Unternehmen, das sich auf VFX spezialisierte und bis heute eine führende Rolle in der Branche spielt.
In den 1980er Jahren entwickelte sich die digitale Technologie und ermöglichte den Einsatz von Computergrafiken in Filmen.
Der Film "Tron" (1982) war einer der ersten Filme, der ausschließlich mit Computergrafiken erstellt wurde. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Möglichkeiten für VFX immer weiter ausgebaut, und Computergrafiken und -animationen wurden zum Standard in vielen Filmproduktionen. Heute gibt es eine Vielzahl von Unternehmen und Studios, die sich auf VFX spezialisiert haben und regelmäßig Filme, Fernsehsendungen, Videospiele und andere Medien mit beeindruckenden visuellen Effekten bereichern.
Die Wegbereiter für VFX sind zahlreich, angefangen bei Pionieren wie Georges Méliès und Willis O'Brien bis hin zu modernen Studios wie Pixar Animation Studios, Industrial Light & Magic, Weta Digital und vielen anderen.

 

Was sind die charakteristischen Merkmale von VFX?

Die charakteristischen Merkmale von VFX sind:
  • Kreativität: VFX-Experten müssen über ein hohes Maß an Kreativität verfügen, um die gewünschten visuellen Effekte zu erzeugen. Sie müssen oft komplexe Szenen erstellen, die nicht realistisch sind oder nicht existieren, und müssen innovative Lösungen finden, um diese Szenen zu realisieren.
  • Technologie: VFX sind eng mit der Entwicklung von Computergrafiken und -animationen verbunden. VFX-Experten müssen daher über ein tiefes Verständnis von Software, Hardware und Computergrafiktechnologien verfügen.
  • Realismus: VFX-Experten arbeiten daran, visuelle Effekte zu erzeugen, die realistisch aussehen. Dies erfordert oft die Integration von realen und digitalen Elementen in einer Szene, um ein nahtloses Ergebnis zu erzielen.
  • Zeitmanagement: VFX-Produktionen können sehr zeitaufwendig sein. VFX-Experten müssen daher in der Lage sein, ihre Arbeit zu planen und zu organisieren, um sicherzustellen, dass sie ihre Projekte rechtzeitig abschließen.
  • Zusammenarbeit: VFX-Experten arbeiten in der Regel als Teil eines größeren Teams von Filmemachern und Kreativfachleuten zusammen. Sie müssen daher in der Lage sein, effektiv mit anderen zusammenzuarbeiten und ihre Arbeit in den Kontext des größeren Projekts zu integrieren.
  • Flexibilität: VFX-Experten müssen flexibel sein und in der Lage sein, sich an Änderungen und neue Anforderungen anzupassen. Dies kann bedeuten, dass sie schnell neue Technologien erlernen oder ihre Arbeitsweise anpassen müssen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

 

Wie wird man VFX Artist?

Um ein VFX Artist zu werden, gibt es verschiedene Wege:
  • Studium: Viele VFX-Künstler haben einen Hochschulabschluss in einem relevanten Bereich wie Computergrafik, Animation oder visuellen Effekten. Es gibt spezialisierte Studiengänge für VFX, die eine solide Grundlage in den notwendigen Technologien und kreativen Fähigkeiten bieten können.
  • Praktische Erfahrung: Viele VFX-Künstler haben ihre Fähigkeiten durch praktische Erfahrung erworben, indem sie an Projekten gearbeitet haben, entweder allein oder in Teams. Diese Erfahrung kann durch ein Praktikum oder eine Einstiegsposition bei einem VFX-Studio erworben werden.
  • Online-Lernressourcen: Es gibt viele Online-Lernressourcen, die VFX-Techniken und -Software behandeln. Diese können ein guter Einstiegspunkt für diejenigen sein, die sich für die Arbeit als VFX-Künstler interessieren.
  • Netzwerken: Networking ist auch wichtig für VFX-Künstler, um Kontakte in der Branche zu knüpfen und sich über Karrieremöglichkeiten auf dem Laufenden zu halten.

In jedem Fall erfordert die Arbeit als VFX-Künstler ein tiefes Verständnis von Computergrafik-Software und -technologie sowie kreativer Fähigkeiten und Problemlösungsfähigkeiten.

 

Wie viel verdient man als Animator bzw. als VFX Artist?

Das Gehalt eines Animators oder VFX Artists kann je nach Erfahrung, Fähigkeiten, Branche, Arbeitgeber und Standort variieren. Laut der Webseite Glassdoor betrug das durchschnittliche Jahresgehalt für Animatoren in den USA im Jahr 2022 etwa 72.000 US-Dollar, wobei das Gehalt zwischen 40.000 US-Dollar und 115.000 US-Dollar pro Jahr schwanken kann.
Für VFX Artists lag das durchschnittliche Jahresgehalt bei etwa 80.000 US-Dollar, wobei das Gehalt zwischen 44.000 US-Dollar und 136.000 US-Dollar pro Jahr variiert. In Europa können die Gehälter je nach Land ebenfalls stark variieren.
Laut Payscale liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für Animatoren in Deutschland bei etwa 38.000 Euro, während VFX Artists etwa 46.000 Euro verdienen.
In Großbritannien liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für Animatoren bei etwa 25.000 bis 45.000 Pfund, während VFX Artists zwischen 30.000 und 70.000 Pfund verdienen können. Es ist wichtig zu beachten, dass dies nur Schätzungen sind und dass die Gehälter je nach Faktoren wie Erfahrung, Arbeitsbelastung, Verantwortung und Standort variieren können.

 

Wer sind die führenden Vertreter bei VFX?

Es gibt viele talentierte VFX-Künstler und Unternehmen in der Branche.
 
Einige der führenden Unternehmen in der VFX-Branche sind:

Zu den führenden VFX-Künstlern gehören unter anderem:

  • John Knoll, Mitbegründer von Industrial Light & Magic und Schöpfer von Photoshop
  • Dennis Muren, VFX Supervisor und 9-facher Oscar-Gewinner für Visuelle Effekte
  • Richard Edlund, VFX Supervisor und 4-facher Oscar-Gewinner für Visuelle Effekte
  • Dan Glass, VFX Supervisor und Mitbegründer von Method Studios
  • Karen E. Goulekas, VFX Supervisor und Mitbegründerin von Frantic Films VFX
  • Joe Letteri, VFX Supervisor und 4-facher Oscar-Gewinner für Visuelle Effekte, der für Weta Digital arbeitet
  • Tim Webber, VFX Supervisor und 3-facher BAFTA-Gewinner für Visuelle Effekte, der für Framestore arbeitet
  • Rob Legato, VFX Supervisor und 2-facher Oscar-Gewinner für Visuelle Effekte.

 

Welche Techniken kommen bei VFX zum Einsatz?

VFX-Künstler verwenden eine Vielzahl von Techniken, um visuelle Effekte in Filme, Fernsehsendungen und andere Medien zu integrieren. Hier sind einige der gängigsten Techniken:
  • 3D-Modellierung: VFX-Künstler erstellen dreidimensionale Modelle von Objekten, Figuren, Umgebungen oder Effekten, die in die Szenen eingefügt werden sollen.
  • Compositing: VFX-Künstler fügen Elemente aus verschiedenen Quellen zusammen, um eine einzelne Szene oder Sequenz zu erstellen. Dazu können digitale Assets, Live-Action-Aufnahmen und computergenerierte Bilder kombiniert werden.
  • Motion Tracking: Durch Motion Tracking wird die Bewegung von Objekten in Live-Action-Aufnahmen erfasst und digitale Elemente können entsprechend positioniert und animiert werden.
  • Keying: Diese Technik ermöglicht es, bestimmte Elemente aus einer Live-Action-Aufnahme freizustellen und separat zu bearbeiten. Ein Beispiel hierfür ist das Freistellen eines Schauspielers, um ihn vor einem computergenerierten Hintergrund zu platzieren.
  • Rotoscoping: VFX-Künstler zeichnen manuell die Konturen von Objekten auf Live-Action-Aufnahmen nach, um sie von ihrem Hintergrund zu trennen. Dies kann helfen, bestimmte Elemente zu isolieren, die später bearbeitet werden sollen.
  • Partikel- und Fluidsimulationen: Durch diese Techniken können VFX-Künstler effektvolle Elemente wie Rauch, Feuer, Wasser oder Explosionen erstellen.
  • Licht- und Schatten-Rendering: Mit Hilfe von Rendering-Software können VFX-Künstler realistische Licht- und Schatten-Effekte in ihre Szenen integrieren.
  • Greenscreen-Aufnahmen: Schauspieler werden vor einem einheitlichen grünen Hintergrund aufgenommen, um später digitale Hintergründe und Elemente hinzuzufügen.
  • Performance Capture: In diesem Verfahren werden Schauspieler mit speziellen Anzügen und Sensoren ausgestattet, um ihre Bewegungen auf digitale Figuren zu übertragen.

Diese Techniken werden oft kombiniert, um ein möglichst realistisches und nahtloses Endergebnis zu erzielen.

 

Wie erkennt man einen guten VFX-Künstler?

Ein guter VFX-Künstler zeichnet sich durch verschiedene Fähigkeiten und Eigenschaften aus. Hier sind einige Merkmale, die auf einen talentierten VFX-Künstler hinweisen können:
  • Kreativität: Ein guter VFX-Künstler verfügt über eine ausgeprägte künstlerische und kreative Ader. Er ist in der Lage, innovative Ideen und Konzepte zu entwickeln, um visuelle Effekte zu erschaffen, die den Betrachter begeistern.
  • Technisches Verständnis: Ein VFX-Künstler sollte ein tiefes Verständnis der technischen Aspekte von VFX haben, einschließlich der verschiedenen Software-Tools und Technologien, die zur Erstellung von Effekten eingesetzt werden. Er sollte auch in der Lage sein, komplexe Probleme zu lösen und technische Herausforderungen zu meistern.
  • Aufmerksamkeit zum Detail: Ein guter VFX-Künstler ist sehr präzise und sorgfältig in seiner Arbeit. Er achtet auf jedes noch so kleine Detail und ist bestrebt, eine hohe Qualität und Genauigkeit in seiner Arbeit zu erreichen.
  • Teamarbeit: VFX-Arbeiten sind oft große und komplexe Projekte, die die Zusammenarbeit vieler Künstler erfordern. Ein guter VFX-Künstler sollte in der Lage sein, effektiv im Team zu arbeiten und mit anderen Künstlern und Technikern zusammenzuarbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
  • Erfahrung: Erfahrung ist in der VFX-Industrie sehr wichtig. Ein guter VFX-Künstler sollte über eine umfassende Erfahrung in der Erstellung von Effekten verfügen und eine beeindruckende Liste von Referenzprojekten haben.
  • Portfolio: Ein qualitativ hochwertiges Portfolio kann ein Indikator für die Fähigkeiten eines VFX-Künstlers sein. Ein Portfolio sollte eine breite Palette von Projekten enthalten, die die Fähigkeiten und Stärken des Künstlers demonstrieren.
  • Leidenschaft: Ein guter VFX-Künstler ist leidenschaftlich und begeistert von seiner Arbeit. Er sollte immer bestrebt sein, sich weiterzuentwickeln und seine Fähigkeiten zu verbessern, um auf dem neuesten Stand der Technologie und Trends zu bleiben.

 

Welche Museen gibt es für VFX?

Es gibt keine spezifischen Museen für VFX, da VFX eine Technologie und ein Handwerk ist, das in der Film-, Fernseh- und Unterhaltungsbranche eingesetzt wird und keine eigenständige Kunstform darstellt. Es gibt jedoch verschiedene Museen, die sich auf Film und visuelle Effekte konzentrieren, wie das Museum of the Moving Image in New York, das Science Museum in London und das Deutsches Filmmuseum in Frankfurt. Diese Museen zeigen Ausstellungen und Exponate, die die Geschichte und Technologie des Films und seiner visuellen Effekte präsentieren.

 

Welche Messen gibt es für VFX?

Es gibt verschiedene Messen und Konferenzen, die sich auf VFX und digitale Effekte konzentrieren, einschließlich:
  • ACM SIGGRAPH: Die größte jährliche Konferenz und Ausstellung für Computergrafik und interaktive Techniken.
  • FMX: Eine jährliche Konferenz in Stuttgart, Deutschland, die sich auf Animation, Effekte, VR, Games und Transmedia konzentriert. VIEW Conference: Eine jährliche Konferenz in Turin, Italien, die sich auf Computergrafik, Animation, VFX, VR und Spiele konzentriert.
  • NAB Show: Eine jährliche Konferenz in Las Vegas, USA, die sich auf digitale Medien, Film, Fernsehen und Unterhaltung konzentriert.
  • Effects MTL: Eine jährliche Konferenz in Montreal, Kanada, die sich auf VFX, Animation und Spiele konzentriert.

Diese Messen bieten eine Gelegenheit für VFX-Künstler und Fachleute, ihre Fähigkeiten zu verbessern, neue Technologien und Werkzeuge kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

 
 

Visuelle Effekte