Ken Adam

"Was immer der Kerl sich ausdenkt, können wir auch bauen!" - Ken Adam und die Welt des James Bond

Ob legendärer War Room, nachgebauter Vulkan oder das erste fliegende Spaceshuttle: Ken Adam scheint wie kein Zweiter die Kunst des Setdesigns zu beherrschen. Mit seinem visionären und fantastischen Design prägte er die Filmwelt und erschuf nicht nur für James-Bond-Filme unvergeßliche Science-Fiction-Welten. Über einen Mann, der mit Fantasie und Zeichenstift Generation von Zuschauern entführte.

Die Realität abbilden? Nein. Das fand Ken Adam, seines Zeichens einer der innovativsten und einflussreichsten Production Designer des 20. Jahrhunderts zu langweilig. Sein Ziel: Über die Realität hinausgehen. “Das ist bei Orten, um die sich viele Gerüchte spinnen, die aber so gut wie niemand kennt, viel leichter. Die Zuschauer wollen entführt werden, die Wirklichkeit vergessen, vor allem in den Zeiten großer Krisen“, so der Londoner in einem Interview mit Spiegel Online. Und so schuf er sie, die Science-Fiction-Welten, in denen die Helden, Protagonisten wie Antagonisten kämpften, lebten und nicht zuletzt auch liebten. Und mit diesen ein zukunftsweisendes Filmdesign. Die Liste dieser von ihm erschaffenen Kulissenwelten liest sich beachtlich.

And the Oscar Goes To … Ken Adam
Allein von 1962 bis 1979 setzte Ken Adam sieben James-Bond-Filme in Szene. Zusammen mit Stanley Kubrick arbeitete er für „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“. Die Arbeit an „Barry Lyndon“ bescherte ihm 1975 einen Oscar. Den Zweiten erhielt er 20 Jahre später für „King Georg“. Allen voran sind es jedoch die 007-Filme, die mit seinem Namen und Design verbunden werden.

Das Geheimnis hinter dem Erfolg der James-Bond-Filme
„Einer der Gründe, warum die Bond-Filme so erfolgreich waren, lag darin, dass wir diese riesigen Sets wirklich gebaut haben, dass sie so echt aussahen. Wir haben das Publikum nicht belogen. Na ja, gut, Sean Connery ist bei ´Feuerball` nicht selber mit dem Jetpack geflogen“, verriet Adam gegenüber Spiegel Online.

Ken Adam: Der Mann der unzähligen Möglichkeiten
Doch so fantastisch, futuristisch und nicht zuletzt zukunftsweisend das Filmdesign des gebürtigen Berliners Ken Adams ist, so sehr stellt sich auch die Frage nach der Umsetzbarkeit seiner Fantasien. „Ich erinnere mich, dass ein Reporter zu den Dreharbeiten von "Goldfinger" nach Pinewood kam, ungläubig das Fort-Knox-Set bestaunte und einen meiner Mitarbeiter ansprach. Der drehte sich wütend um, zeigte mit dem Finger auf mich und zischte: "Was immer der Kerl sich da ausdenkt, können wir auch bauen!" In der interaktiven Ausstellung der Deutsche Kinemathek ist der digitalisierte Nachlass unter www.ken-adam-archiv.de einsehbar.

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